Podiumsbeitrag vom Viernheimer Tageblatt am 27.08.2022

Im Moment verzahnen sich so viele Schlagworte, dass ich mich in diesem Podium nicht auf ein Thema beschränken kann. Da sind 9-Euro-Ticket, Schlesinger, Tankrabatt, Übergewinnsteuer, russischer Angriffskrieg, PV-Anlage, Wasserknappheit, Waschlappen-Affaire, Klimawandel…..und, und, und…natürlich auch die Mobilitäts-Wende. Und genau die steht aus meiner Sicht im Zentrum vielen der oben genannten Begriffe.  

Ich komme dazu, aber vorher möchte ich im selben Kontext etwas loswerden, was mir furchtbar auf der Seele liegt und mich erschüttert und erschöpft. In den verschiedenen Foren und Netzwerken den Hass und das Unverständnis für das Handeln und Entscheiden unserer derzeitigen Regierung zu lesen, hat etwas äußerst Makaberes, denn Ich glaube ja allen Ernstes, dass Putin mit seinem Krieg gegen die Ukraine gewartet hat, bis seine Freundin nicht mehr unsere „Mutti“ ist damit sie den ganzen Schlamassel, den er mit seiner Zarenzeit-Wahnvorstellung lostritt, nicht ausbaden muss. Politisch meine ich….Dieser Despot schafft es, dass es in Deutschland darum geht, entweder ihn zu akzeptieren und zuzulassen, dass er ALLES annektieren darf, bis er unser Nachbar ist und nicht Polen und Tschechien. Er dann denkt, so einfach und schnell geht das, dann kassiere ich den Rest jetzt auch noch ein. Spätestens da wird’s für einen großen Teil der Deutschen und ihren gewohnten Lebensstil schwierig, denn der Putin-gewohnte Russe hält jeden noch so langen Stromausfall und fehlendes Holz zum Feuern im Winter aus. Oder er schafft es, dass ein Teil der Bevölkerung einfach vollkommen ausblendet, dass man ihn irgendwie stoppen muss, ohne selbst in einen aktiven Krieg hineingezogen zu werden. Diese Leute, die es schaffen, dass alles auszublenden, sind leider die, die jetzt auch wieder alles den eigenen Politikern in die Schuhe schieben, nur um irgendjemanden für vorangegangene fehlende und zeitgemäße Klima- und Energiepolitik die Schuld zu geben. Das musste einfach raus! 

Aber jetzt Thema Schnellradverbindung von Weinheim nach Mannheim.  

Wer kann lässt neuerdings das Auto stehen und fährt mit dem Rad, um nicht tanken (oder laden) zu müssen? Die Möglichkeit von Weinheim nach Mannheim zu radeln besteht schon, ist nicht wirklich Radfahrer*innen-freundlich und schnell…naja. 

Also haben sich Vertreter*innen von ADFC und GRÜNE zusammen die Querverbindung angeschaut und auf dem Weg nach Weinheim die andere Seite, also südlich der OEG-Linie in der Tulla Strasse ein kurzes Stück durch Brombeerhecken führenden Trampelpfad entdeckt, der auf die alte B38 führt. 

Dieses Teilstück am äußersten Rand eines Naturschutzgebietes, direkt neben der OEG-Schiene gelegen, könnten ohne Kahlschlag als Radverbindung genutzt werden. Folgt man der Strecke kommt, man unter der Autobahnbrücke raus und landet hinter der ARAL-Tankstelle auf der alten B38, die größtenteils frei befahrbar ist, allerdings kurz vor Viernheim zugewuchert ist. Der restliche Verlauf folgt weiterhin der Schiene vorbei an der Haltestelle Walter-Gropius-Allee und der Aldi-Filiale. Raus kommt man in der Heidelberger Strasse.  

Genial einfach! Und es wäre auch ein Vorteil, könnten doch so die Radfahrer*innen ihre eigene Trasse getrennt von den Fußgänger*innen nutzen! 

Auf dem Weg zum Rhein-Neckar-Zentrum haben wir uns dann auch für die Heidelberger Straße erwärmt, die zugegebenermaßen von der Umfahrung der Baumscheiben über von Baumwurzeln aufgerissene Asphaltdecken alles zu bieten hat, was einem ein schnelles Fortkommen von A nach B verleidet.  

Insgesamt ist die Heidelberger Strasse bis zum RNZ als Mutprobe geeignet! 

Hier eine Lösung zu finden, dürfte nicht so einfach sein. Es würde sich noch ab Aldi die Weiterführung durch den Berliner Ring anbieten, der eventuell als reine Fahrradstraße geopfert werden könnte. 

Verkehrsplanerisch bin ich vollkommen im Dunkeln was die Kreuzung vom RNZ in die Mannheimer Straße betrifft, da hatten wir evtl. über eine Radüberführung in der Anne-Frank-Straße nachgedacht… 

Die Streckenführung von der Entlastungsstraße West kommend um in die Mannheimer Straße zu gelangen ist entweder gegen den Verkehr oder man muss die Schnellstraße queren, diese Gefahrenstelle könnte durch einen Versuchskreisverkehr eventuell erst einmal entschärft werden. 

Warum machen wir uns diese Mühe und soviel Gedanken rund ums Rad fahren? 

Wir haben einen akuten Platzmangel in den Städten, die Zahlen der verunglückten Radfahrer sind auf Höchstniveau, wer kann, nutzt die Wendigkeit und die Flexibilität des Rades und Nebeneffekt ist auch, dass die klimatische Veränderung nicht nur, aber unterstützend mit Hilfe einer Mobilitäts-Wende abgeschwächt werden kann – und die Kriege um Öl und Energie auch! 

Die Stadt Viernheim hat speziell dafür eine Umfrage gestartet. Unterstützung in Form von Ideen, Vorschlägen oder einfach nur Hinweise über Gefahrenstellen sind willkommen. Wie Sie sich daran beteiligen können, ist ganz einfach, indem sie die Suchmaschine (kennen sie eigentlich ECOSIA? Die Einnahmen aus Ihren Suchanfragen werden in Baumpflanzungen investiert) mit „Crowdmapping Radschnellweg Mannheim Viernheim“ füttern oder: 

Vielleicht haben Sie Ideen und-/oder Verbesserungsvorschläge!  

Herzlichst 

Petra Mertsch

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