CDU und Bündnis 90/Die Grünen besuchen Bauernhof-Kita

Stadtverordneten-Beschluss zur Kita-Offensive steht bereits Juli 2021

Am Samstag besuchten Mitglieder der CDU und Bündnis 90/Die Grünen den Natur- und Bauernhofkindergarten „Die Wiesenstrolche“ in Pforzheim. Dass es auch in Viernheim eine solche naturnahe Kita mit einem tierpädagogischen Konzept geben soll, hatte das Stadtparlament auf Antrag der beiden Fraktionen bereits im Juli vergangenen Jahres beschlossen. Zur letzten Sitzung des Sozial- und Kulturausschusses konnte die Stadtverwaltung aber noch keine Fortschritte im Umsetzungsprozess nennen. „Wir sind hier, um Ideen und Anregungen zu sammeln, wie die Viernheimer Bauernhof-Kita aussehen kann“, erklärt CDU-Sozialpolitikerin Inka Träger den Grund des Besuchs der Pforzheimer Einrichtung, „die Ergebnisse werden wir auch der Stadtverwaltung zukommen lassen, damit sie bei der Umsetzung helfen.“

Nach einer herzlichen Begrüßung führt die Mitbegründerin und stellv. Leitung Diana Kehrhahn die Delegation über das 1.700 m² große naturbelassene Kindergartengelände. Organisiert wurde der Besuch von CDU-Stadträtin Hedy Fraas, die vor über 2 Jahren die Idee der Bauernhof-Kita eingebracht hatte. Die Viernheimer sind an diesem Samstag nicht die einzigen Gäste, denn auch in vielen anderen Städten laufen die Planungen für eine Bauernhof-Kita auf Hochtouren und das Interesse an Kehrhahns Arbeit ist entsprechend groß. Seit 2018 entdecken in dem eingruppigen Kindergarten bis zu 20 Kinder ab 3 Jahren bis zu ihrem Schuleintritt den großen Garten und den Kooperationshof der Bio-Schäferei Golderer. Zwischen Kletterbäumen und Gemüsebeeten verteilen sich Sandkasten, sowie ein Matschberg und ein Spielhaus. Das Freiluftatelier und die Werkbank laden zum kreativen Arbeiten ein. An der Feuerstelle wird einmal wöchentlich gemeinsam gekocht.

Das Kuppelzelt dient im Winter oder an Regentagen nicht nur als Schutzraum, sondern es ermöglicht auch die Lagerung von Lern- und Spielmaterial, sowie von Wechselkleidung. Die Beheizung erfolgt mithilfe eines Holzofens und ermöglicht ein Aufwärmen in der kalten Jahreszeit. Die Zusammenarbeit mit den Kindergarteneltern ist ein wichtiger Baustein und wird durch regelmäßig stattfindende Entwicklungsgespräche, gemeinsame Gartenaktionen und Feste gepflegt.
Frau Kehrhahn betonte, dass ein vertrauensvoller Umgang mit den Eltern unerlässlich ist und sie auf deren Mithilfe angewiesen ist, denn auf dem Gelände leben zwei Kaninchen, die am Wochenende von den Eltern versorgt werden.

Auf dem ca. 200 m entfernten Hof der Schäferei Golderer helfen die Kinder täglich beim Füttern der Hühner und beim Eiereinsammeln. Die Kinder packen beim Versorgen der Schafe mit an, erleben die Lammzeit mit und dürfen auch das Füttern mit der Milchflasche übernehmen. Auch die geschorene Schafswolle wird von den Kindern gewaschen, gefärbt und gesponnen.

Neben der Freude und Neugier der Kinder beim Begegnen der Tiere, erlernen die Kinder einen achtsamen Umgang untereinander und mit den Tieren, außerdem lernen sie Verantwortung zu übernehmen. Kinder mit Handicap sind laut Frau Kehrhahn herzlich willkommen und profitieren von dem Bauernhofkindergarten-Konzept außerordentlich. So berichtet die Pädagogin stolz, wie es den Kindern mithilfe von Tierpädagogik gelingt, sich besser zu konzentrieren und wie Erfolgserlebnisse im Umgang mit den Tieren das Selbstvertrauen stärken.

Dass die Nachfrage nach einem Platz bei den „Wiesenstrolchen“ seitens der Eltern enorm ist, glauben die Viernheimer Kommunalpolitiker Kehrhahn sofort. „Eine großartige Bauernhof-Kita“, zeigt sich Thomas Klauder, Fraktionsvorsitzender der Grünen, von dem Gelände und dem pädagogischen Konzept beeindruckt, „wir werden die Eindrücke mit nach Viernheim nehmen. Dieses Konzept ist auch in unserer Stadt umsetzbar und sollte mit Nachdruck auch seitens der Stadtverwaltung verfolgt werden.“ CDU und Grüne sind sich dabei einig in der Einschätzung, dass eine Bauernhof-Kita in Viernheim sowohl das notwendige Betreuungspersonal finden als auch bei den Eltern auf große Nachfrage stoßen werde. Das zeigten zahlreiche Rückmeldungen aus der Bevölkerung.

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